Zoderers Geschenk

Josef Zoderer: Einen schwarzen Hut auf dem Kopf – und einen verschenkt. Foto: MuseumPasseier

Der Schriftsteller Josef Zoderer feierte kürzlich seinen 80. Nun schenkt er uns etwas.

 

Von Albin Pixner

 
 

Ein mittelgroßer Mann mit schwarzem Hut öffnet die Eingangstür zur ehemaligen Direktorenvilla der Lodenmanufaktur Moessmer in Bruneck. Er wirkt freundlich, einladend, nicht so unnahbar-distanziert, wie ihn die Zeitungen und Zeitschriften zeigen, die sich in den letzten Wochen anlässlich seines 80. Geburtstages in zahlreichen belobigenden und kritischen Artikeln mit ihm und mit seinen Werken auseinander gesetzt haben. Mit ihm, dem wohl bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller aus Südtirol, Joseph Zoderer.

Bereitwillig-höflich und mit einem gewissen Stolz auf das Erreichte zeigt er die fünf Zimmer. Fünf Räume, in denen der Blick schnell auf die Wände gelenkt wird, die voll beklebt sind mit den ausgedruckten Blättern seiner wichtigsten geplanten Romane. Zoderer selbst schreibt ja alles noch mit einer Füllfeder und eine Studentin überträgt seine nicht unbedingt leicht lesbaren literarischen Ergüsse auf den Computer.

„Die Ideen fließen so leichter von der Hand“, behauptet der Autor und erst aus dem Wirrwar von Texten an der Wand wird die endgültige Fassung seiner Werke zusammenmontiert. Joseph Zoderer hat auf eine Anfrage des MuseumPasseier, das ja bekanntlich in seiner Dauerausstellung „Helden & Wir“ persönliche Objekte von zeitgenössischen Vorbildern sammelt, einige Gegenstände zur Verfügung gestellt: Sein Erkennungszeichen, einen schwarzen Hut, eine Füllfeder mit der er 28 Jahre lang seine wichtigsten Werke zu Papier gebracht hat samt dazugehöriges Tintenfässchen und ein handgeschriebenes kritisches Gedicht zu Andreas Hofer aus seinem einzigen Dialekt-Gedichtband „S`Maul auf der Erd“.

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